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Dentalplus:

Das Streben nach dem kompromisslos festen Biss

Harula Jung Team

Die High-Tech-Implantate der Gegenwart wurden erst durch aufregende Entdeckungen möglich

Zahnimplantate sind künstliche Zahnwurzeln. Mit Aufbauten aus Keramik bilden sie natürliche Zähne täuschend echt nach – und bieten ein hervorragendes Kaugefühl. Sie sind auch gut für die Kiefergesundheit, denn sie verhindern einen Knochenrückgang. Das Setzen von Implantaten ist heute ausgesprochen sicher. Nach 5 Jahren tun über 90 % aller Exemplare, die von spezialisierten Zahnärzten implantiert worden sind, problemlos ihren Dienst. Wie kam es zu dieser hohen Perfektion bei Arbeitsprozess und Materialien? Werfen Sie mit Dentalplus in Wiesbaden einen Blick auf die Entwicklung moderner High-Tech-Implantate.

Schon vor über tausend Jahren wurde implantiert

Zahnimplantate sind nicht so neu, wie mancher denkt. Ureinwohner Mittelamerikas ersetzten verlorene Zähne bereits mit penibel zugeschnittenen Steinen. Sie wurden direkt nach dem Verlust in die Zahnfächer eingefügt. Das beweist unter anderem ein 1500 Jahre alter Schädel, der in Honduras gefunden wurde. Etwas später pflanzten Maya-Mediziner Ersatzzähne aus zurechtgeschliffenen Muschelschalen in den Kiefer. Im europäischen Altertum kannte man derartige Implantate offenbar noch nicht. Phönizier und Etrusker nutzten Drähte aus Gold, um wiederverwendete echte Zähne oder Zahnersatz aus Elfenbein im Gebiss zu fixieren.
Künstliche Zahnwurzeln aus Metall kamen erstmals Anfang des 19. Jahrhunderts zum Einsatz. Sie bestanden – mit heutigem Wissen betrachtet – aus weniger gut geeigneten Materialien wie Gold, Eisen oder Blei. In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg verwendete man bevorzugt Stahl. Mit Vitallium, einer Legierung aus Chrom, Kobalt und Molybdän, kam in den 1950er Jahren das erste metallische Material zum Einsatz, das biokompatibel war. Biokompatibilität bedeutet, dass der menschliche Körper keine unerwünschten Reaktionen darauf zeigt. Zu dieser Zeit waren Zahnimplantate aber noch eine Seltenheit.

Epochale Experimente

Der Durchbruch kam in den 1960ern. Damals experimentierte der schwedische Orthopäde Per-Ingvar Brånemark mit Materialien für Implantate. Eher zufällig stieß er im Tierversuch auf die hervorragenden Eigenschaften von Titan. Dieses spät entdeckte Übergangsmetall ist erst seit den 1940er Jahren industriell nutzbar. 1965 pflanzte Brånemark dem Göteborger Taxifahrer Gösta Larsson die ersten Titanimplantate der Welt ein. Aufgrund einer Kieferdeformation hatte der Mann zuvor große Probleme beim Kauen und Sprechen gehabt. Auf den Implantaten konnte geeigneter Zahnersatz aufgebaut werden, was die Lebensqualität des Schweden enorm steigerte. Es stellte sich heraus, dass die Titanimplantate nicht nur voll biokompatibel waren, sondern auch äußerst stabil. In Larssons Kiefer verblieben sie über 40 Jahre bis zu seinem Tod im Jahr 2006.
Titan gleicht in Sachen Spannungsverhalten und Elastizität dem menschlichen Knochen. Nach dem Einwachsen ist seine Bruchneigung gering. Bei früher verwendeten Materialien wie Stahl war das anders. Hier zeigte der Kiefer eine typische Fremdkörperreaktion: Zwischen Implantat und Knochengewebe bildete sich eine Bindegewebsschicht. Das verminderte die Stabilität. Titan hingegen überzeugt durch eine exzellente Osseointegration. Dieser Begriff, den der Implantat-Pionier Brånemark prägte, bezeichnet das Einwachsen in den Knochen. An den Kontaktstellen von Titanimplantat und Knochensubstanz kommt es zu einem Strukturverbund auf molekularer Ebene, der maximal stabil ist. Daher die hervorragende Eignung des Metalls.

Auch in Deutschland setzten sich Implantate durch

Der Siegeszug der Zahnimplantate aus Titan war fortan nicht mehr aufzuhalten. In Deutschland setzten einzelne Zahnärzte erstmals im Jahr 1969 Implantate. Universitätskliniken und Kieferchirurgen sträubten sich noch eine Weile gegen die ungewohnte Technologie. Die Nachfrage war jedoch groß, die überwiegend erfreulichen Ergebnisse sprachen für sich. 1982 wurden Zahnimplantate in Deutschland durch die Fachwelt offiziell anerkannt, ab 1988 fanden entsprechende Leistungen Eingang in die zahnärztliche Gebührenordnung.
Bis dahin hatte sich bei Titanimplantaten eine bestimmte Beschaffenheit durchgesetzt: Diese sind heute noch meist zylinderförmig und ahmen so die Gestalt der natürlichen Zahnwurzel nach. Ihre Oberfläche ist nicht glatt, sondern aufgeraut. Dies hat sich für die Osseointegration als vorteilhaft erwiesen. Sogenannte Blattimplantate sind in Deutschland hingegen kaum gebräuchlich. Diese flachen, scheibenförmigen Exemplare werden am Rand des Kieferknochens eingesenkt und sind bruchanfälliger.

Keramik ist beim Zahnersatz Trumpf

Was aber kommt auf die künstliche Zahnwurzel, damit das Kaugefühl möglichst natürlich bleibt? Hier bieten sich schon seit längerer Zeit keramische Materialien an. Zahnkronen, Brücken oder Prothesen bestehen heute vorrangig aus diesem Material, nicht nur in Verbindung mit Implantaten.
Keramik nutzt die Zahntechnik seit langem. Der italienische Arzt Giuseppangelo Fonzi stellte 1806 als Erster künstliche Zähne aus Keramik her. Damals verankerte er sie mit Haken aus Platin direkt im Zahnfach. Lange stand die Keramik in Konkurrenz zu Metall und entsprechenden Legierungen. Blinkende Goldzähne waren der bevorzugte Zahnersatz für den, der es sich leisten konnte. Mittlerweile wünschen Patienten sich dezentere Lösungen. Eine Variante sind zahnfarbene Kronen mit einem Gerüst aus Gold, die außen mit Keramik verblendet werden. Der Patient genießt hier gleichzeitig die optischen Vorzüge der Keramik und die guten Materialeigenschaften des Goldes. Das Edelmetall ist kaubeständig, aber nicht zu spröde. Deshalb eignet es sich zum Beispiel gut für „Zähneknirscher“.
Am beliebtesten sind heute Kronen aus Vollkeramik. Sie verbinden hohe Beständigkeit mit einer unschlagbaren Optik. Grundbestandteil ist gewöhnlich Zirkonoxid, das aus dem Mineral Zirkon gewonnen wird. Für die Fertigung presst man Zirkonoxid-Pulver bei 1200 Grad Celsius zu einem Block. Die Krone wird dann als Ganzes herausgefräst. Vom Zahntechniker bekommt sie den Feinschliff. Der Zahnarzt schraubt die Keramikkrone schließlich auf das Titanimplantat oder zementiert sie darauf. Solche Kronen machen Millionen von Kau- und Mahlbewegungen über Jahrzehnte unbeschadet mit.
Vollkeramik ist biokompatibel, löst keine Allergien aus und leitet Hitze kaum – angenehm beim Verzehr warmer Speisen. Die Anmutung ist grandios. Die individuelle Zahnfarbe kann das Material in unzähligen Nuancen exakt nachbilden. Hinzu kommt die Eigenschaft der Transluzenz. Das bedeutet, dass Licht von Vollkeramik nahezu ebenso reflektiert wird wie vom natürlichen Zahn. Eine perfekt gearbeitete Vollkeramik-Krone lässt sich von außen praktisch nicht mehr von natürlicher Zahnsubstanz unterscheiden.

Der Computer assistiert bei der Planung

Bei den Implantaten geht die technologische Entwicklung immer weiter. Mittlerweile sind ausgefeilte Computersysteme am Werk, die eine dreidimensionale Implantatplanung bis auf Millimeterbruchteile ermöglichen. Dafür wird der Kiefer des Patienten mit äußerst gering dosierten Röntgenstrahlen durchleuchtet. Die Bilder überträgt das System an eine Software. Diese sogenannte digitale Volumentomographie (DVT) ermöglicht dem Operateur nicht nur die akribische Planung von Anzahl, Position und Beschaffenheit der Implantate. Auch plastische Bohrschablonen können damit hergestellt werden. Sie zeigen dem Zahnarzt genau, wo und in welchem Winkel er den Bohrer für die Implantate ansetzen muss. Das macht das Verfahren noch gewebeschonender.
Am Ende bleibt kein Zweifel: Einen verlorenen Zahn kann man mit einer künstlichen Zahnwurzel nahezu perfekt ersetzen. Das moderne Implantat ist wahrscheinlich die bedeutendste Neuerung, die während der vergangenen 60 Jahre in der Zahnmedizin entwickelt worden ist.

Ihre Spezialisten für Implantate in Wiesbaden

Vielleicht hat unser kleiner Rundgang Sie neugierig gemacht? In der Zahnarztpraxis Dentalplus in Wiesbaden erfahren Sie mehr. Wir sind seit langem auf Zahnimplantate spezialisiert und beraten Sie gern. Ihren persönlichen Termin können Sie telefonisch oder über unser Kontaktformular vereinbaren.

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